Wahlkampfkultur

Kommentar zur Wahl

In gut zehn Tagen sind Kommunalwahlen, doch in Holdorf ist es in Sachen Wahlkampf relativ ruhig. Da stellt sich die Frage: Sind alle wunschlos glücklich oder einfach nur etwas mundfaul?

Sehr wahrscheinlich passt keine der beiden Annahmen. Die Schwerpunkte, die sich alle Parteien und Gruppen aus Holdorf in ihr Wahlprogramm geschrieben haben, gleichen sich in den Grundzügen und beschreiben auch die Herausforderungen der kommenden Jahre für die Holdorfer Kommunalpolitik:

- Die Verkehrsbelastung im Ortskern ist durch den Schwerlastverkehr ist zu groß und muss verbessert werden.
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist eine wichtige Aufgabe; ebenso wenig darf aus den Augen verloren werden, dass unsere Gesellschaft immer älter wird im Rahmen dieser Entwicklung Konzepte und Lösungen entwickeln
- Wasser ist ein hohes Gut, für dessen Erhalt in Holdorf mit allen Mitteln gekämpft werden muss

Einzelheiten und Methoden zur Umsetzung dieser Ziele geben Anlass zu Diskussionen, die auch in aller Ausführlichkeit geführt werden sollen. Gerade hier hat Holdorf in der Vergangenheit bewiesen, wie Diskussionen zu parteiübergreifend akzeptablen Lösungen führen.
Dass diskutiert wird und weiter werden soll, gefällt mir. Was mir nicht gefällt, ist der Ton, der im Vorfeld der Wahl von einigen angeschlagen wird. Bei den Äußerungen fühle ich mich in die Zeit der klassenkämpferischen Manifeste zurückversetzt. Es werden mit pathetischen Formulierungen Anschuldigungen veröffentlicht, die dann aber nicht belegt werden.

 

Da lese ich von „Gravierenden Fehlentwicklungen“, ohne dass diese weiter ausgeführt werden. Welche sind denn nun gemeint?

- Dass die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze sich in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt haben?

- Dass wir in unserer Region stetig steigende Einwohnerzahlen haben?

- Dass der Schuldenstand pro Holdorfer Bürger sich auf 55 € gesenkt hat, während unsere Mitbürger im Landkreis Vechta im Schnitt über 600 € und im Land Niedersachsen sogar über 1.000 € zu schultern haben?

 
Die Antwort kenne ich noch nicht.

 
Die „demokratische Kultur“ werde „nach und nach“ zerstört. Zu dieser besagten demokratischen Kultur zählt für mich: die Freiheit des Einzelnen achten, Meinungsfreiheit, Rücksicht auf Minderheiten, Wahlfreiheit. Menschen und Gruppen, die die demokratische Kultur zerstören wollen, sind vor allem Extremisten - „Brauner Pöbel“, den wir nicht tolerieren. Ich glaube nicht, dass es in Holdorf diese Zerstörung tatsächlich gibt und weise diese Behauptung strikt zurück!

 
Gerade in der Arbeit in den Kommunalparlamenten bietet sich die Möglichkeit, sich für die Gemeinde und deren Bürger einzusetzen und unabhängig von der Farbe des Parteibuchs übergreifende Lösungen zu erarbeiten und durchzusetzen.

Hierzu gehört auch die Diskussion und vielleicht auch der Streit.
Denken Sie aber bitte an das Sprichwort: „Ein guter Streit endet mit einer Einigung, nicht mit einem Sieg“

In diesem Sinne – auf einen fairen Wahlkampf

 
Es grüßt herzlichst
Frank Lüpke-Narberhaus